Sofia Yablonska kam nach dem Zusammenbruch des Habsburger Reiches und den Bürgerkriegswirren zunächst mit ihrer Familie nach Russland und ging 1921 nach Lwiw, wo sie unter anderem einen Kurs für unternehmerische Tätigkeit absolvierte und zwei Kinos betrieb, um Geld für einen Paris-Aufenthalt zu verdienen. 1926 trat sie die geplante Reise nach Paris an, studierte, schauspielerte und schrieb, ehe sie zu Reisen nach Marokko, China und in den Pazifik aufbrach. Obwohl ihr Lebensmittelpunkt Paris blieb, schrieb sie ihre Reiseberichte auf Ukrainisch und veröffentlichte sie in Lwiw. In ihrem Travelogue „Der Charme von Marokko“ beschreibt sie ihre Beobachtungen und Erlebnisse in Marrakesch und auf einer Tour in den zu jener Zeit nicht von Frankreich kontrollierten Gebiete Marokkos, in „Im Land von Reis und Opium“ schildert sie Begegnungen und Beobachtungen in China. Yablonska schildert eigene Beobachtungen ohne zu werten oder zu moralisieren. Ihre Texte eröffnen den Leserinnen Einblicke in die bereisten Gesellschaften aus der weiblichen Perspektive, die gespeist ist von Neugier, Offenheit und Wertschätzung.