Ein kleiner Hase stand vor der Tür und wusste nicht, was tun. Seine Mama war erkältet, deshalb wollte er für sie Honig kaufen. Denn sicherlich ist Tee mit Honig die beste Medizin bei einer Erkältung.
Obwohl das Häschen noch ganz klein war, wusste es, dass es sich allein nicht vom Haus entfernen sollte, denn, Gott behüte, es könnte sich verirren oder verloren gehen. Das hatte ihm seine Mama erklärt.
Aber heute hatte sie Halsschmerzen und das Häschen wollte ihr sehr gerne helfen. Du weißt ja, wie sehr kleine Hasen ihre Mamas lieben. Also überquerte er mutig die Straße und begab sich mitten in die große Stadt.
Über das Buch
In Honig für Mama verirrt sich ein Hasenkind bei seinem Versuch der erkälteten Mutter Honig zu besorgen. Bevor es glücklich in die Arme der besorgten Hasenmama zurückfindet, begegnet es einem Känguru, einem Flamingo, einem Bärenjungen und einem Pelikan. Ein liebenswertes, anrührendes Bilderbuch für die Kleinsten, dessen Illustratorin Sofija Us den morbiden Charme der urbanen westlichen Ukraine einfängt und den Alltag in einer Übergangsgesellschaft spürbar werden lässt. Die detailreichen Bilder verdichten sich zu Emotionen: Nahaufnahmen wechseln ab mit Panoramen, bevölkerte Szenen mit leeren Räumen, die Assoziationsfreiheit geben. Zusammen mit der Farbgebung und der ausdrucksstarken Zeichnung von Körperhaltung und Gesichtsausdruck, überträgt die Bildkomposition Mut, Entschlossenheit und Angst des Häsleins. Die außergewöhnlichen Bildausschnitte und Perspektiven erinnern an originelle Fotografien. Die Verlorenheit des Hasenkinds ist ein klassisches Motiv, das jedoch ohne Klischees daherkommt. Die ästhetische Ebene wird durch eine starke emotionale Ebene unterstützt. Honig für Mama wurde bereits ins Englische übersetzt.
