Arkadij Ljubtschenko
Arkadi Ljubtschenko (1899–1945) war einer der prominentesten Vertreter der „glorreichen Kohorte ‚rebellischer Genies‘ der 1920er Jahre unter der Führung von Mykola Chwylow“, dessen Werk nach langer und unverdienter Vergessenheit endlich wieder Eingang in die ukrainische Literatur gefunden hat. Als Schriftsteller mit unerschöpflichem optimistischen Glauben an eine bessere Zukunft für sein Volk wurde er vielleicht zum konsequentesten Vertreter der revolutionären Romantik oder der Romantik des Vitaismus, indem er alle wichtigen Ideen von Mykola Chwylowy aufgriff und weiterentwickelte. Und wenn sich in letzterem der feurige Glaube an die Kommune jenseits der Berge gelegentlich mit dem beunruhigenden Bewusstsein der Unbesiegbarkeit der Weltbourgeoisie vermischt, die sogar in das Allerheiligste vorzudringen vermag, so wird bei Arkadi Ljubtschenko der Hauptklang seines besten Werkes „Vertep“ von keiner Wolke des Zweifels getrübt, als ob die sozialen Widersprüche, über die sein älterer Kamerad mit Bitterkeit schreibt, nicht mehr existierten und die Ära einer strahlenden kommunistischen Zukunft bereits angebrochen sei. Tatsächlich ist Arkadi Ljubtschenko ein Romantiker einer lebensbejahenden, lebensbejahenden Kunst, der es leider nicht bestimmt war, ihr volles Potenzial zu entfalten.